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FB „Web Science“

Die Nutzung von Information und Wissen verstehen

Der Forschungsbereich „Web Science“ steht unter der Leitung von Professorin Dr. Isabella Peters. Ihre Professur ist an der Technischen Fakultät der Universität Kiel angesiedelt. Dieses Fachgebiet konzentriert sich auf die Analyse des Nutzerverhaltens in digitalen und webbasierten Informationslandschaften, einschließlich sozialer Medien und komplexer Informationsinfrastrukturen.

 

Ziel ist es, über die Nutzenden und ihren Umgang mit digitalen Plattformen Erkenntnisse abzuleiten unter anderem über die Relevanz und Nutzung von Forschungsergebnissen, Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung von Forschung oder Gelingensbedingungen bei der Transformation des Wissenschaftssystems zu Open Science. Derartige Erkenntnisse fließen in die nutzungsorientierte Weiterentwicklung von ZBW-Services wie beispielsweise EconBiz ein, sowie in wissenschaftspolitische Aktivitäten, zum Beispiel im Hinblick auf neue Praktiken der Forschungsbewertung vor dem Hintergrund von Open Science, oder adressieren Grundlagenforschung, beispielsweise im Bereich wissenschaftlicher Falschinformation.

Der Forschungsbereich „Web Science“ zeichnet sich besonders durch eine interdisziplinäre Herangehensweise und die Durchführung von Mixed-Methods-Studien aus, um Nutzungsphänomenen auf die Spur zu kommen, sie umfassend zu beschreiben, und für Open Science und Informationsinfrastrukturen produktiv werden zu lassen.

 

 

Erforschung von Einfluss und Relevanz wissenschaftlicher Publikationen

Der Forschungsbereich „Web Science“ untersucht aktuell neue Ansätze und Indikatoren zur Messung der Relevanz und des Einflusses wissenschaftlicher Publikationen und Forschungsdaten – sowohl innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft als auch außerhalb. Das Forschungsteam bestehend aus Informationswissenschaftler:innen, Informatiker:innen und Psycholog:innen untersucht bibliometrische Indikatoren und alternative Metriken wie Altmetrics, um eine verbesserte Bewertung von Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Gleichzeitig erforscht das Forschungsteam die Bedeutung und Auswirkungen von offener Wissenschaft und die Zugänglichkeit zu Forschungsergebnissen, zum Beispiel auf wissenschaftliche Bewertungskriterien oder auf die Gesellschaft und Medienberichterstattung.

In diesem Kontext wird auch die Verwendung von typischen Merkmalen wissenschaftlicher Publikationen untersucht, die in betrügerischer Absicht eingesetzt werden, um Falschinformation glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Ein tiefes Verständnis der Signalwirkung von „Wissenschaft“ ist nötig, um wissenschaftliche Des- und Falschinformation zu erkennen und ihre Verbreitung einzudämmen.

Die Forschung im Bereich Web Science steht im Einklang mit den Zielen und Wünschen der Gesellschaft: Neue Methoden zur Bewertung wissenschaftlicher Publikationen haben die Kraft, die Qualität und Zuverlässigkeit von Forschungsergebnissen zu verbessern. Erkenntnisse aus Untersuchungen zu Open Science verbessern den Zugang zu Wissenschaft und fördern den freien Wissensaustausch. Die Erforschung und Bekämpfung wissenschaftlicher Falschinformation erhöhen das Vertrauen in Wissenschaft und schützen vor irreführenden Inhalten. Darüber hinaus optimiert die Analyse von Datenpraktiken den Umgang mit Forschungsdaten, fördert deren Nachvollziehbarkeit und steigert die Effizienz wissenschaftlicher Arbeit. Somit leistet die Forschungsarbeit im Bereich „Web Science“ einen Beitrag, die Qualität und Zugänglichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verbessern und das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken.

Schon gewusst?

Menschen lassen sich von der Aufmachung eines Artikels blenden.

Wenn Artikel wissenschaftlich anmuten, beispielsweise durch Formeln, Tabellen oder Bar Charts, steigert dies die Glaubwürdigkeit der präsentierten Forschungsergebnisse und der wissenschaftliche Wert dieses Artikels wird höher eingeschätzt als wenn nur Fotos oder einfache Abbildungen zur Illustration eingesetzt werden. Dies betrifft im Übrigen sowohl Wissenschaftler:innen als auch wissenschaftliche Laien.

Prof. Dr. Isabella Peters<br />
Leiterin des Forschungsbereiches „Web Science“

Foto: Timo Wilke

„Was mich an meiner Forschung im Bereich Web Science fasziniert, ist die Chance, die vielfältigen und dynamischen Wechselwirkungen innerhalb der digitalen Welt zu erforschen und zu verstehen. Durch die Analyse und Bewertung der zahlreichen Informationen, die im Web zirkulieren, können wir dazu beitragen, diese zugänglicher, vertrauenswürdiger und nutzbarer zu gestalten. So ermöglichen wir eine fundierte Entscheidungsfindung und fördern die Weiterentwicklung von Wissenschaft und Gesellschaft.“

Prof. Dr. Isabella Peters

Leiterin des Forschungsbereiches „Web Science“

Open Science an der ZBW
Forschungsbereiche und Themenschwerpunkte

Digitale Informationsinfrastrukturen

Transparenz und Offenheit: Neue Infrastrukturen für digitale Ressourcen in der Forschung

Information Profiling and Retrieval

Die Suche nach Wissen: Effektive Auffindbarkeit von Forschungsergebnissen mit KI-Werkzeugen

Web Science

Die Nutzung von Information und Wissen verstehen

Digitale Wirtschaftswissenschaft

Digitale Transformation von Wirtschaft und Wissenschaft

Open Science-Engagement
Wissenschaftspolitische Beratung der ZBW

Die Bedeutung der mit Open Science verbundenen Entwicklungen findet auf vielen Ebenen im Wissenschaftssystem statt. Daher ist es der ZBW als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft ein Anliegen, ihre Erfahrungen und forschungsbasierten Erkenntnisse auch aktiv in wissenschaftspolitische Gremien und Debatten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene einzubringen. 

Forschungsvision
Zukunftsperspektiven und Forschungstrends

Mit ihrer Forschung möchte die ZBW die rasante Entwicklung der Open-Science-Transformation, insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften, entscheidend vorantreiben. Die ZBW untersucht dazu vor allem Gelingensbedingungen und pilotiert Infrastrukturen, die dazu beitragen sollen, dass Open Science in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zum „New Normal“ wird.

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